Kurt-Wolff-Preis für Berliner Verlag

Der Berliner Verlag AvivA erhält den Kurt-Wolff-Preis 2024. Das Unternehmen bringe seit 25 Jahren „mit nicht nachlassender Energie und großem Spürsinn die weiblichen Stimmen der Weltliteratur zur Geltung“, teilte der Vorstand der in Leipzig ansässigen Kurt Wolff Stiftung am Freitag zur Begründung mit. Die mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 22. März im Rahmen der Leipziger Buchmesse übergeben werden.

AvivA habe ein „unverwechselbares Profil“, hieß es. Das deutschsprachige Publikum verdanke dem Verlag die Bekanntschaft mit zahlreichen jüdischen Autorinnen und Pionierinnen, mit einer „selbstbewussten weiblichen Autorschaft aus den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts“. Quer durch die Epochen, Kontinente und Genres sei auf diese Weise „eine kleine Universalbibliothek entstanden“.

Der AvivA Verlag wurde 1997 von der Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin Britta Jürgs gegründet und hat seinen Sitz in Berlin-Moabit.

Den mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2024 bekommt der Verlag mikrotext Berlin für einen „originellen Mix aus Hardcover, Paperback, Taschenbuch, E-Book und Podcast“. Verlegerin Nikola Richter befördere damit die Gegenwartsfähigkeit der deutschsprachigen Literatur, hieß es.

Die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene wurde im Jahr 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, Kurt Wolf (1887-1963). Er wirkte mit seinem Verlag unter anderem in Leipzig.