Kupferstich-Kabinett erhält vermisste Zeichnung zurück

Nach fast acht Jahrzehnten ist eine seit dem Zweiten Weltkrieg vermisste Zeichnung in das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zurückgekehrt. Es handele sich um das Werk „Pilger in der römischen Campagna“ von Victor Paul Mohn (1842-1911), wie die Kunstsammlungen am Montag mitteilten. Die Pinselzeichnung war 1908 für die Dresdner Sammlung erworben worden und galt nach dem Zweiten Weltkrieg als verschollen.

Mohn war ein Schüler des Dresdner Malers und Zeichners Ludwig Richter (1803-1854). Laut der Direktorin des Kupferstich-Kabinetts, Stephanie Buck, ist das zurückgekehrte Werk eine „wundervoll atmosphärische Landschaftsstudie“, die 1866 auf einer Italienreise entstand.

Die lange Zeit verschollene Zeichnung war im Katalog der kriegsverlorenen Werke des Kupferstich-Kabinetts und in der Lost Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste publiziert worden. Das Blatt wurde von Mitarbeitenden des Kunstauktionshauses Karl & Faber in München und Provenienzforschenden der Kunstsammlungen identifiziert. Auf Vermittlung des Auktionshauses habe sich der Einlieferer entschlossen, es den Kunstsammlungen im Rahmen einer gütlichen Einigung zu schenken, hieß es.

Die Sammlung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts umfasst mehr als eine halbe Million Werke von rund 20.000 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter sind Arbeiten von Albrecht Dürer (1471-1528), Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553), Caspar David Friedrich (1774-1840), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Käthe Kollwitz (1867-1945) und Pablo Picasso (1881-1973).