Kunstschenkung von Gerhard Richter an die Stadt Münster

Münster –  Der international renommierte deutsche Künstler Gerhard Richter hat der Stadt Münster eines seiner Kunstwerke geschenkt. Das von Richter entworfene Foucaultsche Pendel soll in den nächsten Monaten in der Dominikanerkirche installiert werden, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Der Rat der Stadt hatte zuvor dafür einstimmig grünes Licht gegeben.
Richter hatte die Schenkung bereits vor einigen Wochen angekündigt. Voraussetzung war dafür, dass die Stadt das Kunstwerk installiert und dauerhaft erhält. Die Kosten für die Installation des Pendels und dafür nötige Sanierungsarbeiten in der Kirche werden mit 650 000 Euro veranschlagt, sagte der Stadtsprecher weiter. Für den Großteil von 600 000 Euro gebe es Zusagen von Förderern. Die Stadt müsse dann lediglich die restlichen 50 000 Euro beisteuern. Für das Projekt ist zudem die Einrichtung einer Stiftung geplant.
Das Pendel soll im Scheitelpunkt der fast 30 Meter hohen Kuppel der Kirche aufgehängt werden. Die Schwingungen auf dem Boden sollen über einer kreisförmigen Natursteinfläche sichtbar werden. Vier rechteckige Glasflächen sollen die Bewegungen des Pendels, den Kirchenraum und Besucher reflektieren und die Reflexionen in den Raum werfen.
Das Kunstwerk bereichere den vormals sakralen Ort um eine naturwissenschaftliche Facette, hatte die Münsteraner Kulturdezernentin Cornelia Wilkens im Vorfeld erklärt. Im Zusammenspiel mit dem Kunstwerk soll die Dominikanerkirche in Zukunft für unterschiedliche Kulturveranstaltungen genutzt werden. Gerhard Richter sei von dem städtischen Barockgebäude mit seiner bewegten Geschichte begeistert gewesen, hieß es. Das Gebäude sei mal Kloster, mal Militärmagazin, später Schul- und schließlich Universitätskirche geworden. epd