Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn präsentiert seit Sonntag kleine gravierte Edelsteine in einer Ausstellung. Die sogenannten Gemmen stammen aus der Sammlung des 2010 gestorbenen Bonner Paläontologie-Professors Klaus Jürgen Müller, wie die Hochschule mitteilte. Studenten der Klassischen Archäologie hätten in Absprache mit dem Direktor des Akademischen Kunstmuseums, Frank Rumscheid, aus der mehrere Tausend Stück umfassenden Sammlung 80 Siegel, Schmuckstücke und Amulette für die Schau ausgewählt. Die Ausstellung mit dem Titel „Eindrucksvoll winzig“ ist bis zum 21. April im Ausweichquartier des Museums an der Römerstraße zu sehen.
Gemmen sind geschnittene Edelsteine, die in der Antike zu den kleinsten Bildträgern zählten. Bildmotive aus verschiedenen Lebensbereichen eröffneten tiefe Einblicke in das Leben der Menschen vergangener Zeiten, hieß es. Abgebildet seien Gottheiten ebenso wie weltliche Herrscher, aber auch Jagdszenen oder Haustiere. Andere Inschriften zeigten Namen, Grußworte, Losungen und Liebeserklärungen. Gemmen entstanden den Angaben zufolge auf Kreta ebenso wie im niederrheinischen Xanten und rund um das Mittelmeer in der gesamten antiken Welt in allen gesellschaftlichen Sphären.