Kulturrat: Weiter über verstärkten Kampf gegen Rechts reden

In einem Editorial hat der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, der Kulturszene Fehler beim Kampf gegen Rechts vorgeworfen. Dafür erntete er Kritik. Er will die Diskussion darüber fortführen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, will die Debatte über einen intensiveren Kampf gegen Rechts im Kulturbereich fortsetzen. “Ich wurde bestärkt, die Diskussion, wie wir im Kulturbereich unseren Anteil beim Kampf gegen Rechts optimieren können, weiterzuführen”, schrieb Zimmermann am Freitag im Newsletter des Kulturrats. Zuvor hatte der 63-Jährige mit seinem Editorial in der Juli/August-Ausgabe von “Politik & Kultur”, der Zeitung des Kulturrats, teils heftige Kritik ausgelöst.

Zimmermann hatte darin bemängelt, dass “viele Kulturorte” die Breite der Bevölkerung nur “unzureichend” erreichen würden, weil sie “nicht inklusiv, sondern extrem exklusiv” seien. “Der Kulturbereich zieht sich viel zu oft in Nischen der Selbstbeschäftigung zurück.” Dadurch lasse man viele Menschen in der “Klassengesellschaft” allein, schrieb Zimmermann. Und weiter: “Die persönliche Überforderung durch die Individualisierung von gesellschaftlichen Herausforderungen führt zu politischen Gegenbewegungen, wie dem Wählen von Rechtsextremen, die vermeintlich die einzigen sind, die dieser Überforderung durch Kampf gegen das Establishment entgegentreten.”

Im Newsletter stellte Zimmermann nun klar: “Der Deutsche Kulturrat hat sich in seiner Sprecherratssitzung am Mittwoch ebenfalls ausführlich mit meinem Text beschäftigt und mir ebenfalls den Rücken gestärkt. Wir wollen den Kampf gegen den Rechtsextremismus noch intensiver führen, wurde beschlossen.” Der 1982 gegründete Deutsche Kulturrat versteht sich als Spitzenverband der Bundeskulturverbände.