Kulturrat lobt Bischof Stäblein für differenzierte Kritik

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates teilt das Anliegen des evangelischen Berliner Landesbischofs Christian Stäblein: Nein zum Rechtsextremismus – Ja zum Diskurs mit den Wählern extremer Parteien.

Der evangelische Landesbischof Christian Stäblein bekommt vom Kulturrat Lob für seine Haltung gegenüber Wählern rechtspopulistischer Parteien. “Mit seiner Forderung nach einer klaren Positionierung von Kultur und Kirche trifft Bischof Stäblein genau den richtigen Punkt”, schrieb der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, am Montag im hauseigenen Newsletter. “Wir müssen gegen die extreme Rechte gemeinsam deutlich Stellung beziehen, gleichzeitig aber Diskursräume schaffen und offen für das Gespräch mit den Menschen bleiben, die extreme Parteien wählen.”

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte in seinem Leitartikel zur aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, ein deutliches Nein gegenüber dem Erstarken des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus formuliert. Dabei jedoch für eine Dialog-Kultur mit den Wählern derartiger Parteien geworben. “Wenn das Nein klar und deutlich gesagt ist, gilt es für mich auch wieder vom Ja zu reden”, schrieb Stäblein in seinem Text und bekundete damit seinen Willen zum Gespräch, einen “ernsthaften Willen zum Hören und Sprechen”.

Ferner unterstrich der Bischof: “Kultureinrichtungen und auch Kirchen sind der richtige, fast möchte man sagen: der genuine Ort für offenen Austausch.” Es gelte zu reden und dabei eine “Kultur des Streitens einzufordern und zu fördern, die die Angst vertreibt und die Freiheit, oder besser: die Freimütigkeit wieder gewinnt.”

Der 1982 gegründete Deutsche Kulturrat versteht sich als Spitzenverband der Bundeskulturverbände.