Kritik an Plänen zu Corona-Folgen bei Kindern

Die Regierungspläne zu den psychologischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder stoßen bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auf Kritik. Sie fordern ein größeres Investment.

Die GEW ist die größte Bildungsgewerkschaft Deutschlands mit knapp 280.000 Mitgliedern
Die GEW ist die größte Bildungsgewerkschaft Deutschlands mit knapp 280.000 MitgliedernImago / STPP

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen infolge der Corona-Pandemie für unzureichend. „Mental Health Coaches für gut 100 Schulen bereitzustellen, ist ein richtiger Schritt – aber angesichts von über 40.000 Schulen in Deutschland nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte die Vorsitzende Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Sie forderte, den schulpsychologischen Dienst für Schülerinnen und Schüler auszubauen. Das Angebot sei in den Bundesländern sehr ungleich verteilt. „Von einer Stelle Schulpsychologie für 1.000 Schülerinnen und Schüler, die für eine gute Unterstützung der Kinder und Jugendlichen notwendig ist, sind jedoch alle Bundesländer meilenweit entfernt.“

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatten am Mittwoch den Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe zur Situation von Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie vorgelegt. Die Regierung will unter anderem zehn Millionen Euro für sogenannte Mental Health Coaches an Schulen zur Verfügung stellen. Sie sollen ab dem Schuljahr 2023/24 Kindern und Jugendlichen an gut 100 Schulen in Deutschland bei Problemen zur Seite stehen.