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Kriminalstatistik: Anstieg bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie

Die Kriminalstatistik verzeichnet für das vergangene Jahr einen Anstieg der Taten sexueller Gewalt an Kindern. Insgesamt registrierte die Polizei 16.375 Fälle, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht. Das waren 855 Fälle mehr als im Jahr zuvor – ein Anstieg um 5,5 Prozent.

Das Bundeskriminalamt schreibt dazu in der Statistik, in der Gesellschaft sei ein zunehmend starkes Unrechtsbewusstsein sowie zunehmendes Wissen über die Strafbarkeit von Sexualstraftaten und über Opferrechte festzustellen. Dies habe die Anzeigebereitschaft erhöht.

Einen Anstieg verzeichnet die Statistik auch im Bereich der Verbreitung sogenannter Kinder- und Jugendpornografie. 2023 registrierte die Polizei mehr als 45.000 Fälle von Erwerb, Besitz oder Herstellung von Missbrauchsdarstellungen an Kindern – ein Plus von 7,3 Prozent. Bei weiteren knapp 9.000 Fällen ging es um jugendpornografische Inhalte. Dies war ein Anstieg um 31,2 Prozent.

Das BKA führt den Anstieg erneut auf die Kooperation mit dem US-amerikanischen National Center of Missing and Exploited Children (NCMEC) zurück. Die Organisation gibt Daten von Verdachtsfällen an deutsche Behörden weiter. Der starke Anstieg insbesondere im Bereich jugendpornografischer Taten sei zudem auf den Trend zurückzuführen, dass Minderjährige ohne Kenntnis des strafrechtlichen Hintergrunds Bilder und Filme weiterleiten oder in Gruppenchats teilen. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 18 Jahren liegt bei der Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Inhalte laut BKA bei 40,6 Prozent.