Krieg in der Ukraine: Kirche lädt zur Friedensandacht in den Dom

Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) und die Stiftung Solidarität Ukraine laden am 24. Februar, dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, zu einer Friedensandacht im Bremer St. Petri Dom ein. Zu der Feier unter der Überschrift „Verzweifelt, müde und doch hoffnungsvoll“ ab 18 Uhr werden unter anderem Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), die kirchlichen Friedensbeauftragten Pastor Jasper von Legat und Pastor Andreas Hamburg sowie der leitende Bremer Theologe, Pastor Bernd Kuschnerus, erwartet, wie die Kirche am Dienstag mitteilte. Die Friedensandacht werde auf Ukrainisch und Deutsch gehalten.

„Wir wollen mit dieser Andacht ein Zeichen setzen“, sagte Kuschnerus: Die Menschen in der Ukraine litten unter den Raketenangriffen sowie Folter, Vergewaltigung, Mord und Verschleppung durch die russische Armee. „Die Bevölkerung wehrt sich entschlossen und gibt den Mut nicht auf. Das ist ebenso beeindruckend wie die unermüdliche ehrenamtliche Hilfe von Firmen und Privatpersonen in Bremen, die nicht aufgeben und regelmäßig Hilfstransporte in die Ukraine schicken.“

Laut den Vereinten Nationen wurden bis zum 30. November 2023 mindestens 17.424 ukrainische Zivilisten, darunter 1.229 Kinder, durch die Angriffe getötet. Die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten gehe in die Hunderttausende, verlässliche Zahlen seien nicht bekannt. Momentan seien rund 3,7 Millionen Menschen, meist Frauen und Kinder, innerhalb des Landes auf der Flucht. Mehr als 6,3 Millionen Menschen aus der Ukraine seien ins Ausland geflohen.

Pastor Hamburg, der selbst aus der Ukraine stammt, berichtete von einem kürzlichen Besuch in Bremens Partnerstadt Odessa. Die Zermürbung der Zivilbevölkerung mit Angriffen auf Geburtskliniken, Schulen, Wohngebäuden und lebenswichtiger Infrastruktur machten fassungslos und zornig: „Wir dürfen nicht müde werden, sondern müssen helfen und beten, dass das Sterben und Weinen bald ein Ende haben mögen.“