Kretschmer: Kampf gegen Antisemitismus ist Bürgerpflicht
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat eine klare Haltung zur NS-Geschichte angemahnt. Bei einer Veranstaltung in Dresden zur Erinnerung an die Pogromnacht vor 85 Jahren sagte er am Donnerstag: „Staatsräson heißt, ein klares Verhältnis zu haben zur eigenen Geschichte, zum Holocaust, zur Schoa. Es bedeute vor allem auch, “die eigene Schuld zu sehen und die daraus währende Verantwortung für uns Deutsche immer wieder sich auch neu klarzumachen“.
„Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine Bürgerpflicht in Deutschland“, sagte Kretschmer, „wenn wir diese Themen nicht für uns klar haben, werden wir keine gute Zukunft haben.“ Es brauche klare Handlungen und eine gemeinsame Verantwortung.
Kretschmer nahm am Gedenken für die Opfer der Schoa am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden teil und legte einen Kranz nieder. Der ehemalige Güterbahnhof Alter Leipziger Bahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Ausgangs- und Durchgangsort für Deportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager. Das Areal verfällt seit Jahrzehnten. Ein Förderkreis setzt sich für den Aufbau eines Lern- und Gedenkortes ein. Kretschmer sagte dafür seine Unterstützung zu.
Der sächsische Regierungschef betonte: Der 9. November sei ein „besonderer Tag in unserer Geschichte, der die ganz grundlegenden Fragen von Mitmenschlichkeit, von Werten und Kultur in Deutschland verinnerlicht“. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel sei „ein Pogrom gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger, wie er nach 1945 nicht wieder stattgefunden hat“. In Sachsen werde alles getan, damit Menschen jüdischen Glaubens keine Angst haben müssen.