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Kretschmann kritisiert Umgang der Medien mit Fehlern der Politik

Ein zu kritischer Blick? Reformen der Verwaltung hapern aus Sicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten auch an einem falschen Umgang mit Risiken und Fehlern in Gesellschaft und Medien.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat einen kritischen Blick auf den medialen Umgang mit Fehlern in Politik und Verwaltung. “Die Heilige Dreifaltigkeit der Medien: Fehler, Defizite und Konflikte”, fasste Kretschmann am Montag bei einer Diskussionsrunde zum Thema Staatsreform im Berliner Schloss Bellevue zusammen. Daraus folge, dass jemand eher dafür belohnt werde, keine Fehler zu machen und kein Risiko einzugehen, als etwas Innovatives voranzubringen.

Auch ein zu großes Sicherheitsbedürfnis führe zu mehr Bürokratie und weniger Innovation, führte Kretschmann weiter aus. Hier brauche es einen umfassenden Kulturwandel. Denn mit der Bereitschaft, eine Aufgabe zu delegieren, müsse auch eine Offenheit für Risiken und mögliche Fehler einhergehen.

Ebenfalls kritisch bewertete Kretschmann die “Klagefreude” der Deutschen. Es würde vieles mit weniger bürokratischem Aufwand gelingen, wenn nicht umgehend gegen eine Entscheidung oder ein Vorgehen geklagt werde.