Deutschland steuert nach einem Medienbericht in diesem Jahr auf hohe Zahlen bei Krankmeldungen zu. Das geht aus Daten der mitgliederstärksten Krankenkassen hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag) vorliegen. Die Barmer verzeichnete demnach in den ersten zehn Monaten dieses Jahres rund sechs Millionen Krankengeld-anspruchsberechtigte Versicherte, die mindestens einmal krankgeschrieben waren. „Das entspricht einem Zuwachs von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, teilte die Kasse mit.
Einer der Gründe für die vermehrten Arbeitsunfähigkeitsmeldungen sei jedoch auch die Einführung des elektronischen Meldeverfahrens, welches die tatsächlichen Krankenstände genauer abbilde, erklärte die Barmer. Der Effekt auf die Zahl der Krankschreibungen lasse sich jedoch nicht eindeutig quantifizieren.
Die Techniker Krankenkasse registrierte laut „Rheinischer Post“ einen Krankenstand von 5,1 Prozent in den ersten zehn Monaten des Jahres. Im Vorjahreszeitraum seien es mit 5,17 Prozent ähnlich viele gewesen. Die meisten Fehltage seien auf Erkältungskrankheiten wie Grippe, grippale Infekte oder Bronchitis zurückzuführen, gefolgt von psychischen Diagnosen und Krankheiten des Muskelskelettsystems, wie zum Beispiel Rückenschmerzen.
Die DAK hatte ihre Zahlen bereits am 1. November veröffentlicht. Demnach lag der Krankenstand im dritten Quartal mit fünf Prozent über dem „schon sehr hohen“ Niveau von 4,7 Prozent im Vorjahreszeitraum. Trotz ausgebliebener Sommergrippewelle hätte jeder DAK-versicherte Beschäftigte damit in dem Quartal fast fünf Fehltage gehabt. „Aufgrund unserer Analyse gehen wir davon aus, dass wir 2023 zum ersten Mal seit vielen Jahren insgesamt auf deutlich über 20 Fehltage pro Beschäftigte und Jahr kommen werden“, sagte DAK-Vorstand Andreas Storm der „Rheinischen Post“.