Krankenkasse ruft zu vollständigen Masernimpfungen im Saarland auf

Die Techniker Krankenkasse (TK) appelliert an Eltern im Saarland, fehlende Masernimpfungen bei ihren Kindern nachzuholen. „Für die vollständige Immunisierung der Kleinkinder sind beide Teilimpfungen nötig“, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung, Stefan Groh, am Donnerstag in Saarbrücken. Die Ständige Impfkommission empfiehlt demnach im Alter von elf sowie 15 Monaten gegen Masern zwei Impfstoffdosen eines Kombinationsimpfstoffs, der auch gegen Mumps und Röteln immunisiert.

Nach Daten der Krankenkasse haben 83,6 Prozent der im Jahr 2020 geborenen und bei ihr versicherten Kinder im Saarland in ihren ersten beiden Lebensjahren eine vollständige Impfung gegen Masern erhalten. 13,5 Prozent der Kinder hätten bis zu ihrem zweiten Geburtstag eine der beiden Teilimpfungen, 2,9 Prozent seien gar nicht gegen Masern geimpft worden. Im Jahrgang 2019 seien 88,1 Prozent der bei der TK versicherten Kinder im Saarland vollständig geimpft gewesen. Empfohlen werde eine Impfquote von 95 Prozent, um größere Masernausbrüche zu vermeiden.

„Positiv ist, dass die Zahl der ungeimpften Kinder von über vier Prozent in den Jahrgängen 2017 und 2018 bei den 2020ern auf unter drei Prozent gesunken ist“, sagte Groh. Schließlich seien Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Nach dem im März 2020 in Kraft getretenen Masernschutzgesetz müssen Kinder und Beschäftigte in Kitas und Schulen einen Nachweis über eine Masernimpfung oder eine ausreichende Immunität vorweisen.

Masern sind eine durch das Morbillivirus ausgelöste Infektionskrankheit. Diese wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und ist hochansteckend. Medikamente zur Behandlung gibt es nicht. Schutz wird allein durch das Impfen erreicht. Bei Infizierten treten nach zehn bis zwölf Tagen Fieber, Husten, Schnupfen und gelegentlich Gelenkschmerzen auf. Etwas später erscheint ein roter, fleckiger Hautausschlag, der sich von Rücken und Kopf auf den restlichen Körper ausbreitet. Sieben bis acht Prozent der Kranken bekommen Fieberkrämpfe. In einem von 1.000 Fällen kommt es zu einer Gehirnentzündung, ähnlich häufig führt die Krankheit zum Tod.