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Krankenkasse: Mehr als ein Drittel mehr Videosprechstunden in NRW

Die Nutzung von Videosprechstunden in Nordrhein-Westfalen ist nach Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 wurden fast 210.000 digitale Sprechstunden für Versicherte der TK in NRW registriert, wie die Krankenkasse am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Das sei ein Anstieg um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur in dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 hatte die Zahl der Fernbehandlungen mit knapp 225.000 Fällen noch höher gelegen.

Der Anstieg bei der Nutzung von Videosprechstunden unter den Versicherten lag damit in NRW über dem Bundesdurchschnitt. Nach Angaben der TK liegt der bundesweite Zuwachs für 2024 im Vergleich zum Vorjahr bei 23 Prozent.

Die meisten Videosprechstunden gab es in NRW im vergangenen Jahr mit rund 30 Prozent bei Allgemeinmedizinern, es folgt der Bereich der psychologischen Psychotherapie mit fast 25 Prozent vor der hausärztlichen Inneren Medizin mit 18 Prozent. Zwei Drittel der Videosprechstunden werden im Landesteil Nordrhein abgerechnet, nur ein Drittel in der Region Westfalen-Lippe. Die Auswertungen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten mit Technik-Zuschlägen aller rund 2,9 Millionen TK-Versicherten in NRW.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der TK unter mehr als 2.000 Erwachsenen in Deutschland würden mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten gerne ein Arztgespräch per Video wahrnehmen. Für die Zukunft fordert die TK eine digital gestützte Ersteinschätzung des medizinischen Anliegens, noch bevor ein Arzttermin vereinbart wird. Damit sollen gesundheitliche Probleme schnell eingeordnet und ein geeigneter Behandlungspfad empfohlen werden. Je nach medizinischem Bedarf könne dies etwa ein Termin in der Arztpraxis oder ein telemedizinisches Angebot wie die Videosprechstunde sein.