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Kostendruck: Akademischer Austauschdienst stellt 13 Programme ein

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) reagiert mit Programmstreichungen auf einen anhaltend hohen Kostendruck in Deutschland und der Welt. Insgesamt 13 Stipendien- und Hochschulinternationalisierungsprogramme würden gestrichen, teilte der DAAD am Mittwoch in Bonn mit. Dadurch fielen jährlich rund 2.500 Stipendien weg. Der DAAD kündigte an, die Mitarbeiterstellen der betroffenen Programme ohne betriebsbedingte Kündigungen abzubauen.

Die Kosten für Personal, IT und Mietkosten seien in Deutschland und international stark gestiegen, wie DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee die Streichungen begründete. Zudem setze dem Austauschdienst „ein an sich erfreulicher Punkt“ zusätzlich finanziell zu: Die Stipendiensätze für ausländische Studierende und Promovierende, die nach Deutschland kommen, seien in den vergangenen zehn Jahren um 34 Prozent gestiegen, ohne dass diese Steigerungen ausgeglichen wurden.

Von Streichungen betroffene Programme, die bislang durch das Auswärtige Amt finanziert wurden, seien Stipendienprogramme wie „Strukturierte Promotion für ausländische Promovierende“, Forschungsaufenthalte ausländischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, „Leadership for Africa“ sowie ein Fachliteraturprogramm, hieß es.

Im Bereich der Programme zur Förderung der Internationalisierung der deutschen Hochschulen fielen unter anderem Zukunft Ukraine, STIBET-Sondermittel Ukraine und Deutsch-Pakistanische Forschungskooperation weg. Ebenso betroffen seien etwa Studienreisen und -praktika, Hochschulpartnerschaften mit Griechenland, das Programm Historikerkommissionen Belarus, Slowakei und Tschechien sowie das Alumniportal Deutschland und die Förderung von Germanistiktagungen im Ausland.

Seit einigen Jahren finden im Rahmen eines Konsolidierungsprozesses Umstrukturierungen und Reduzierungen bei den weltweiten DAAD-Büros statt, hieß es. Im Laufe des Jahres 2025 soll die Zielzahl von 55 DAAD-Büros weltweit erreicht werden, davon 21 Außenstellen und 34 Informationszentren.

Das Wissenschaftsministerium (BMBF) plant für 2025 rund 185 Millionen Euro für die Programmförderung ein, einschließlich der Förderung eines neuen Deutsch-Ukrainischen Hochschulnetzwerks, wie der DAAD erläuterte. Das Entwicklungsministerium (BMZ) plant demnach mit etwa 55 Millionen Euro. Beide Ministerien sähen somit ähnliche Budgets wie 2024 vor. Für das Erasmus-Programm erhält der DAAD für 2025 rund 255 Millionen Euro von der EU, ein Zuwachs von über zwanzig Millionen Euro. Die EU trage somit inzwischen fast ein Drittel zum Gesamthaushalt des DAAD bei, hieß es.