Im Streit um das „Trostfrauen“-Mahnmal in Berlin-Moabit hat der Korea-Verband Widerspruch gegen den vom Bezirksamt Mitte angeordneten Abbau der Friedensstatue „Ari“ eingelegt. Zudem werde mit einem beim Verwaltungsgericht eingelegten Eilantrag eine weitere Duldung der Statue angestrebt, teilte der Korea-Verband in Berlin mit. Das Bezirksamt Mitte habe eine Entfernung der Statue zum 7. Oktober angeordnet. Andernfalls drohe eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro, hieß es vonseiten des Korea-Verbandes.
Das Mahnmal erinnert an die Verschleppung und Zwangsprostitution unzähliger koreanischer Frauen durch japanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Der Korea-Verband rief für den 7. Oktober zu einem Protestmarsch gegen den Abbau auf.
“Trostfrauen”-Mahnmal bleibt Streitpunkt in Erinnerungskultur
Die seit 2020 im Stadtteil Moabit stehende Statue „Ari“ muss umziehen, da laut Bezirksamt Mitte private Kunst im öffentlichen Raum nur temporär genehmigt werden kann. Das Verwaltungsgericht hatte im April entschieden, dass „Ari“ bis zum 28. September stehen bleiben darf.
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Als Ausweichstandort wurde in rund 100 Metern Entfernung das Grundstück einer Wohnungsbaugenossenschaft angeboten. Das Bezirksamt argumentiert, dieser Standort sei „genauso öffentlich zugänglich“ und wäre „mindestens genauso gut geeignet für Versammlungen“. Der Korea-Verband sieht das anders und lehnt den Vorschlag ab. Im Fall einer Ablehnung des Eilantrags prüft der Korea-Verband auch den Umzug der Statue in einen anderen Bezirk, hieß es in der vergangenen Woche.
