Der Berliner Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme sieht die Bundeshauptstadt für einen verstärkten Zuzug von jungen ukrainischen Flüchtlingen gut gerüstet. Generell sei Berlin darauf vorbereitet, sagte Broemme am Dienstag im RBB-Inforadio. So gebe es einen Puffer im Ankunftszentrum am ehemaligen Flughafen Tegel. Dort könne die wachsende Anzahl aufgefangen werden. Außerdem könnten an weiteren vorhandenen Plätzen mehr Menschen untergebracht werden, wenn die dort zugelassene Kapazität nicht ausgeschöpft ist.
Berlin registriert derzeit so viele Ukraine-Flüchtlinge wie seit 2023 nicht mehr. Offenkundiger Auslöser ist eine Entscheidung der Regierung in Kiew, das Ausreiseverbot für junge Männer aufzuheben.
Berlin habe nach der Entscheidung mit einem Anstieg von ukrainischen jungen Männern gerechnet, sagte Broemme: „Insofern traf uns dieser Anstieg nicht unerwartet. Wir waren trotzdem überrascht, wie viele das werden.“ Der große Peak sei allerdings wahrscheinlich schon vorbei.
Die jungen Männer flüchteten aus Angst, in den Krieg gehen zu müssen. Man müsse christliche Nächstenliebe walten lassen, um zu sehen, was man für sie tun könne, sagte Broemme: „Und noch sind wir längst nicht ausgeknautscht.“
Persönlich sei er überzeugt, dass das Thema Flüchtlinge eine Daueraufgabe ist, mit der sich jedes Land beschäftigen muss, sagte der Flüchtlingskoordinator: „Wir müssen immer bereit sein, Flüchtlinge aufzunehmen.“ Es gebe noch andere Gegenden, aus denen mit Geflüchteten gerechnet werden müsse, beispielsweise bei Eskalationen in Afrika.