Was bedeutet die Konfirmation?
In der Zeit nach Ostern konfirmieren evangelische Kirchengemeinden ihre Jugendlichen. Sie bestätigen damit, was ihr Eltern bei der Taufe versprochen haben: ein Leben im christlichen Glauben.
Die evangelische Konfirmation ist seit dem 19. Jahrhundert in ganz Deutschland üblich. Jugendliche nehmen in der Regel im 7. oder 8. Schuljahr daran teil, also im Alter von 13 bis 15 Jahren. Bei der Konfirmation bekräftigen sie, was ihre Eltern und Paten stellvertretend für sie bei ihrer Taufe versprochen haben: ein Leben im christlichen Glauben zu führen. Der lateinische Begriff Konfirmation bedeutet „Befestigung“ oder „Stärkung“.
Gottesdienst und Familienfeier zur Konfirmation
In der Zeit nach Ostern lassen sich die meisten getauften evangelischen Jugendlichen konfirmieren. Das Fest wird normalerweise mit einem großen Gottesdienst und mit einer Familienfeier begangen. Dabei erhalten die Jugendlichen von Verwandten und Bekannten häufig viele Geschenke.
In den vergangenen drei Jahren konnten die Gemeinden die Konfirmationen wegen der Pandemie nicht im gewohnten Rahmen feiern. Einige Kirchengemeinden sagten die Konfirmation ab, andere überlegten sich einen besonderen Rahmen. Gefeiert wurde an Orten im Freien, um ausreichend Abstand zu gewähren:
- Oft konfirmierten die Geistlichen auf dem Platz vor der Kirche. Bei offener Kirchentür konnte die Gemeinde auch die Orgel hören.
- Manche Gemeinden feierten ihren Konfirmationsgottesdienst auch auf einem zentralen Platz des Ortes, etwa auf dem Marktplatz. So konnten Anwohner von ihrem eigenen Fenster aus dabei sein.
- Manchmal fand die Feier auch im Garten der Konfis statt. So hatten es die Familien nicht weit, und es war sichergestellt, dass sich Haushalte nicht vermischten.
Die Zahl der Konfirmierten sank in den vergangenen Jahren allerdings. Im Jahr 2017 waren es nach einer Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rund 174.000 junge Menschen. In der Coronapandemie sank die Zahl weiter, 2021 waren es nur etwa 156.000 junge Menschen.
Was wird im Konfiunterricht gemacht?
Der Konfirmation geht eine Zeit der Vorbereitung voraus. Die evangelische Kirche spricht dabei jedoch eher von Konfirmandenarbeit als von Unterricht. Nach der Konfirmation können die Jugendlichen das Patenamt übernehmen und den Kirchenvorstand wählen. 1539 wurde die Konfirmation zum ersten Mal in der Form gefeiert, wie sie heute bekannt ist. In der Zeit des Pietismus im 18. Jahrhundert setzte sie sich flächendeckend in den evangelischen Landeskirchen durch.
In der katholischen Kirche wird die Taufe durch das Sakrament der Firmung bekräftigt. In Ostdeutschland ist die vor 150 Jahren entstandene kirchenunabhängige Jugendweihe weiterhin populär.