„Konfetti-Parade“ wirbt für liebevollen Umgang mit dementen Menschen

500 Teilnehmer zogen in einer fröhlichen Demonstration durch die Innenstadt. Prominente Rednerin war eine Fernsehmoderatorin.

In der bunten Parade zeigten die Teilnehmer Fotos von Menschen mit Demenz
In der bunten Parade zeigten die Teilnehmer Fotos von Menschen mit DemenzThomas Morell /epd

Hamburg. Mit einer bunten "Konfetti-Parade" durch die Hamburger City haben knapp 500 Menschen für einen liebevollen Umgang mit Demenzkranken geworben. Zwei Dutzend Oldtimer-Pkw und -Lkw begleiteten die fröhliche Musik-Parade, die unter dem Motto stand "Demenz berührt mit vielen Gesichtern".
Es sei wichtig, dass sich die Gesellschaft für Demenzkranke und ihre Angehörigen weiter öffnet, sagte TV-Moderatorin und "Konfetti"-Botschafterin Bettina Tietjen bei der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus. Auch ein Leben mit Demenz könne sehr lebenswert sein.

"Ist denn schon heute?"

Mit humorvollen Zitaten von Demenzkranken warben die Teilnehmer für offene Begegnungen. "Ist denn schon heute?", hieß es. "Ich wohn in keiner Welt, aber ich wohn hier in der Nähe" oder "Ich hätte gern noch ein Stück Kuchen – aber ohne Kuchen". Eine Trommelgruppe sorgte für die Musik der Parade. Abschluss der Kundgebung war ein Konfetti-Regen auf dem Rathausmarkt – mit anschließender Besenreinigung.
Es sei ein Anliegen aller Bürgerschaftsfraktionen, die Situation für Demenzkranke zu verbessern, sagte die Grünen-Politikerin Christiane Blömeke, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses. Demenz sei immer noch ein Tabu-Thema. Veranstaltungen wie die "Konfetti-Parade" seien ein wertvoller Beitrag, Demenz aus der dunklen Ecke zu holen.
Mit der Parade wollen die Initiatoren der Initiative "Konfetti im Kopf" nach eigenen Worten ein sichtbares Zeichen setzen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in die Mitte der Gesellschaft gehören. Es sei wichtig, Begegnungsräume mit Demenzkranken zu schaffen und Berührungsängste abzubauen. (epd)