Das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern (KDM Bayern) hat Kirche und Gesellschaft zu einer klaren Haltung gegenüber der Partei AfD aufgerufen. „Die im Kern menschenfeindliche Ideologie der AfD steht im fundamentalen Widerspruch zur christlichen Ethik, die sich an der Idee einer universellen Menschenwürde und dem Gebot der Nächstenliebe orientiert“, heißt es in einer Mitteilung des KDM am Mittwoch.
Man rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, bei den bayerischen Landtagswahlen am 8. Oktober für Parteien zu stimmen, die auf dem Boden demokratischer Grundüberzeugungen stünden und arbeiteten. Die steigenden Zustimmungswerte für die Partei zeigten, wie wichtig es sei, dass sich zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam gegen die AfD engagierten, die sich zunehmend radikalisiere, heißt es in der Mitteilung.
Eine Gefahr bestehe nicht erst durch eine Beteiligung der AfD an Regierungskoalitionen und Mehrheitsfindungen. „Schon jetzt trägt sie durch ihre Diskurse dazu bei, dass Gewalt gegen marginalisierte Personengruppen zunimmt und die Grenzen des Sagbaren in politischen Debatten immer mehr verschoben werden“, sagten die beiden Leiter des KDM, Claudia Pfrang (Freising) und Siegfried Grillmeyer (Nürnberg).
Das Kompetenzzentrum mit den Standorten Freising (Domberg-Akademie) und Nürnberg (Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus) hat die Freisinger Bischofskonferenz eingerichtet, um rechtsextremen, rassistischen und menschenverachtenden Tendenzen mit Bildungs-, Beratungs- und Vernetzungsarbeit entgegenzutreten, heißt es in der Mitteilung. Die Vertreter des KDM schlossen sich auch der Forderung der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, an, dass Mitglieder der AfD keine Laienämter in der katholischen Kirche wahrnehmen dürften. (00/3060/20.09.2023)