Artikel teilen:

Kommission nimmt soziale Leistungen unter die Lupe

Zu teuer und zu ineffizient? Die neue Regierung will sich die sozialen Leistungen genauer anschauen. Eine Kommission erarbeitet bis Jahresende Vorschläge.

Soziale Leistungen gelten vielen Bürgern als zu bürokratisch (Symbolbild)
Soziale Leistungen gelten vielen Bürgern als zu bürokratisch (Symbolbild)Imago / photothek

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission will soziale Leistungen wie Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag unter die Lupe nehmen. Das Gremium ist mit Vertretern aus Bund, Ländern und Kommunen besetzt. Einbezogen werden soll auch die Expertise von Gewerkschaften, Sozial- und Wirtschaftsverbänden und des Bundesrechnungshofs. Die Kommission soll bis Jahresende Vorschläge vorlegen.

Experten fordern Reformen für einfachere soziale Leistungen

Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière erklärte dazu im Deutschlandfunk, das Vertrauen vieler Bürger in die Handlungsfähigkeit des Staates sei in den vergangenen Jahren massiv geschwunden. Das gefährde die Demokratie. Insgesamt sei der Sozialstaat zu kompliziert etwa seien bei der Auszahlung von Leistungen zu viele Behörden beteiligt, so de Maizière, der auch Mitgründer der “Initiative für einen handlungsfähigen Staat”.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am Wochenende ebenfalls für grundlegende Reformen plädiert. Man könne sich das System, das man heute habe, mit dem Erwirtschafteten einfach nicht mehr leisten. Merz: “Wir leben seit Jahren über unsere Verhältnisse.” Diese Aussage kritisierte wiederum Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD).