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König verteidigt Merz in “Stadtbild”-Debatte: Es geht um Straftäter

Der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) hält die „Stadtbild“-Debatte für falsch. „Da geht es nicht um irgendjemanden, der seit Jahren da ist, der hier lebt. Die sind ein Teil unserer Gesellschaft“, sagte König dem Radiosender Bayern2 (Mittwoch). „Sondern es geht um Menschen, die wir versuchen seit Jahren, mit allen Möglichkeiten abzuschieben, weil sie entweder Straftäter sind oder ihren Aufenthalt verwirkt haben.“

Die demokratischen Parteien machten sich in dieser Debatte „selber kaputt“, sagte König. Man wolle die Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) missverstehen, obwohl doch jeder sicher in den Städten leben wolle. „Wir brauchen Migration, wir brauchen Menschen, die hier gerne arbeiten, die hier gerne leben, die gerne ihre Zukunft hier verbringen. Aber keiner will hier Menschen haben, die unsere Gesellschaft mit ihrer kriminellen Vorgehensweise gefährden.“

In Nürnberg gebe es eine „unfassbar bunte Vielfalt“, sagte König. Mehr als die Hälfte der Nürnberger Bevölkerung habe eine Migrationsgeschichte. Das sei auch gut so. Auch die Zugewanderten hätten ein Interesse, in Sicherheit zu leben und dass der Staat das Recht durchsetzt.

Merz hatte in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit Migration von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen und auf Abschiebungen als Lösung verwiesen. Am Montag verteidigte er seine umstrittenen Äußerungen, auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigte Merz. Zugleich kündigte der Bundeskanzler eine stärkere inhaltliche Auseinandersetzung seiner Partei mit den Positionen der AfD an. (3276/22.10.2025)