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Klosterkammer baut Kelterei in Erfurt

Das Gut Pfaffenlehne der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer Thüringen hat am Freitag mit dem Bau einer neuen Kelterei in Erfurt begonnen. Bereits im Herbst solle hier der erste Wein produziert werden, sagte Präses Ralf Schwenken dem Evangelischen Pressedienst (epd). Etwa drei Millionen Euro sollen in den Standort investiert werden.

Neben der Kelterei entstehen auf dem Gelände auch Büro- und Tagungsräume sowie Erfurts erster Winzer-Ausschank, eine sogenannte Strauß- oder Besenwirtschaft. Die Fertigstellung des gesamten Bauvorhabens ist für Mitte 2026 vorgesehen. Insgesamt bewirtschaftet das Klostergut 7,6 Hektar Fläche. Zwischen 2020 und 2022 sind vor allem Rebstöcke der Traubensorten Riesling, Chardonnay und Spätburgunder gepflanzt worden.

Die Klosterkammer plant bereits mit Flächenerweiterungen. So ist vorgesehen, Schaumweine herzustellen, deren Flaschengärung sich im Felsenkeller des Erfurter Doms vollziehen soll. Erfurt gehört zum Weinanbaugebiet Saale-Unstrut.

Im Mittelalter sei Erfurt mit bis zu 2.000 Hektar Anbaufläche eine Weinbaustadt gewesen, sagte Schwenken. Dass die Einzellage Pfaffenlehne früher schon Bestandteil der Erfurter Weinflächen des Mittelalters war, lasse sich aus umliegenden Straßen- und Flurnamen ableiten.

In der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer ist seit 1947 das Vermögen von kirchlichen Stiftungen aus sieben Jahrhunderten im Thüringer Raum zusammengefasst. Mit ihren Erträgen finanziert die ökumenische Einrichtung etwa die Instandsetzung kirchlicher Bauten und gibt finanzielle Zuwendungen für karitative und diakonische Projekte.