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Klinikinsolvenz in Prüm wird Thema im Landtag

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) hat nach Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens für das St. Joseph-Krankenhaus in Prüm erklärt, dass der Standort erhalten werden müsse. Für die Gesundheitsversorgung im Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem flächengrößten und am dünnsten besiedelten Kreis des Landes, sei ein zweites Krankenhaus neben dem in der Kreisstadt Bitburg nötig, sagte er am Dienstag im Gesundheitsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. Allerdings sollten auch „alternative Modelle“ für die Region nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

So brachte Hoch eine engere Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und dem Nachbarland Belgien ins Gespräch. Nach der Schließung der Geburtshilfe in Prüm war bereits eine Kooperation mit der Entbindungsklinik im belgischen St. Vith gegründet worden. Insbesondere die Versorgung für Patienten der Inneren Medizin und der Chirurgie mit einer Notaufnahme seien für die Region im äußersten Nordwesten des Bundeslandes nötig.

Hochs Angaben zufolge steht hinter dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung die Entscheidung des in Köln ansässigen Krankenhausträgers, die Defizite in Prüm nicht mehr weiter durch die anderen Häuser der Gruppe aufzufangen. Zu der katholischen Josefs-Gesellschaft mit Sitz in Köln gehören noch fünf weitere Kliniken in Nordrhein-Westfalen. In Rheinland-Pfalz mussten zuletzt immer wieder Krankenhäuser Insolvenz anmelden. So hatte etwa die DRK-Trägergesellschaft sich aufgrund finanzieller Probleme von allen Standorten in Rheinland-Pfalz getrennt.