Klimastudie: Deutlich weniger Agrarprodukte aus Griechenland

Griechenland, eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, steht klimatisch vor großen Herausforderungen. Die dürften bei weitem nicht nur die Reisebranche treffen. Doch Unternehmen und Behörden wollen gegensteuern.

Griechenland muss sich laut einer neuen Studie auf mehr Hitzeperioden und weniger Agrarprodukte einstellen. „Der Klimawandel ist da, und wir haben bereits einen Vorgeschmack davon zu spüren bekommen“, sagte der Direktor des nationalen Zentrums für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, Petros Varelidis, laut einem Bericht der „Griechenland-Zeitung“ (Mittwoch).

„Griechenland muss die Widerstandsfähigkeit seiner kritischen Infrastrukturen erhöhen und noch mehr tun, um die Auswirkungen extremer Wetterereignisse abzumildern“, erklärte Varelidis bei der Präsentation einer Untersuchung zu ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Klimawandels.

Schon jetzt seien einige beunruhigende Phänomene Realität, hieß es: Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird demnach die Durchschnittstemperatur in Griechenland im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 bis 2000 um 1,2 bis 2 Grad Celsius steigen; die Zahl der Hitzeperioden im Tiefland werde erheblich zunehmen: auf 10 bis 15 Tage pro Jahr; laut einem Worst-Case-Szenario werde die Erzeugung von Mais und Baumwolle um rund 40 Prozent beziehungsweise um fast 35 Prozent sinken; zugleich soll die Weizenproduktion bis Ende des Jahrhunderts um etwa 13 Prozent wachsen.

Nach den verheerenden Unwettern des Sommers, die zum Teil dem Klimawandel zugeschrieben werden, haben einige griechische Unternehmen und Behörden Pläne zur Klimabewältigung und -anpassung ausgearbeitet, wie es hieß. Diese sollen ab 2024 umgesetzt werden.

Von den knapp 30 Millionen ausländischen Griechenlandreisenden kamen 2022 rund 4,4 Millionen aus Deutschland – nur übertroffen von Spitzenreiter Großbritannien mit 4,5 Millionen Hellas-Touristen.

Der Bericht „Die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Klimawandels in Griechenland“ wurde für das Projekt „LIFE-IP AdaptInGR“ (2019-2026) erstellt, das auch von der EU finanziert wird. In der Studie wurden Klimamodelle bis ins Jahr 2100 erarbeitet. Der Abschlussbericht soll Ende 2024 vorliegen.