Klimagipfel: Umweltstiftung wirbt für Wiedervernässung der Moore

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat anlässlich der Weltklimakonferenz in Dubai auf die Bedeutung der Moore als CO2-Speicher hingewiesen. „Moorlandschaften machen lediglich drei Prozent der globalen Landoberfläche aus, dennoch speichern sie rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie die Biomasse aller Wälder zusammengenommen“, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Donnerstag am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Umso wichtiger sei die Wiedervernässung der für die landwirtschaftliche Nutzung häufig entwässerten Moorflächen. Nasse Moore dienten zudem als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten.

Auf vielen Torfböden seien aber Wälder oder Äcker entstanden, sagte Franziska Tanneberger, Direktorin des Greifswald Moor Centrums. Ein Umsteuern sei also nicht ganz einfach. „Um die Moor-Wiedervernässung voranzubringen, ist die Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirtschaft unerlässlich. Die Uhr tickt, wir brauchen mehr Tempo.“ Das Centrum widmet sich gemeinsam mit der DBU und weiteren Partnern während einer Begleitveranstaltung zum Klimagipfel am Freitag (8. Dezember) in Dubai dem Moorschutz.

Möglich sei die Umnutzung der Moore mithilfe der sogenannten „Paludikultur“, sagte Bonde. Landwirte nutzten Schilf, Rohrkolben oder Torfmoos, ohne Moore zu entwässern. Die geernteten Rohrkolben eigneten sich etwa als Dämmmaterial. Bundesweit existierten schon viele Praxisbeispiele. Seit diesem Jahr seien Paludikulturen auch in der EU-Agrarpolitik förderfähig.