Klimaforschung: Neuer Unesco-Lehrstuhl in Hamburg

Die Unesco hat mit der Universität Hamburg den Unesco-Lehrstuhl für „Gesellschaftliche Klimaforschung und Resilienz“ unter der Leitung von Beate Ratter eingerichtet. Damit tragen bundesweit 17 Unesco-Lehrstühle zur Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda bei, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Der neue Hamburger Lehrstuhl will die unterschiedlichen Wurzeln menschlicher Resilienz gründlicher erforschen und für den Klimaschutz nutzen. Im Fokus der Forschenden stünden vor allem kleine Inseln in der Karibik, dem Indischen Ozean, im Pazifik, in Nordamerika und Europa, die von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind.

„Wir müssen vom Wissen ins Handeln kommen. Dieses Handeln möchte ich ganz konkret anstoßen“, sagt die neue Lehrstuhl-Inhaberin und Geografin Beate Ratter. Ausgehend von Bedürfnissen und Problemen der lokalen Bevölkerung soll die eigene Handlungsfähigkeit gefördert werden. „Dadurch können sich langfristige Strukturen entwickeln, um selbstbestimmt und nachhaltig auf die Herausforderungen durch den Klimawandel zu reagieren“, sagt Ratter. Der Klimawandel sei kein isoliertes Phänomen, er betreffe heute und in Zukunft „alle Bereiche unseres Lebens“.

Weltweit kooperieren über 900 Unesco-Lehrstühle in mehr als 110 Ländern, darunter 17 in Deutschland, um die UN–Ziele in Wissenschaft und Bildung zu verankern. Sie stärken die Kooperation von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und gesellschaftlichen Akteuren in Ländern des globalen Südens, in Deutschland und in Europa. Zu den Prinzipien ihrer Arbeit gehören die internationale Vernetzung, insbesondere im Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Bereich, sowie die Förderung des interkulturellen Dialogs.