Klimaaktivistin aus Uganda mit Bremer Solidaritätspreis geehrt

Die Klima- und Gesundheitsaktivistin Hamira Kobusingye aus Uganda ist am Montag mit dem 18. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet worden. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) würdigte die Preisträgerin als treibende Kraft unter jungen Menschen in ihrem Land, um gegen den globalen Klimawandel zu kämpfen. So sei sie auch bei „Fridays for Future“ in ihrer Heimat aktiv. Der Professor für Nachhaltige Ressourcen und Direktor des „Leibniz-Zentrums für marine Tropenforschung“, Raimund Bleischwitz, ergänzte in seiner Laudatio: „Sie sind eine Stimme des Mutes, des Engagements und der unüberhörbaren Energie des jungen Afrika für den Klimaschutz.“ Der Bremer Solidaritätspreis ist mit 10.000 Euro und einem Kunstwerk dotiert.

Kobusingye beschrieb drastisch ihren Kampf gegen den Bau einer Ölpipeline vom Norden Ugandas bis an den Indischen Ozean. Schon jetzt wirke sich die Ölförderung und der Bau der 1.500 Kilometer langen Leitung massiv auf die Menschen und die Umwelt aus. Die Menschen litten im Fördergebiet des Nigerdeltas massiv unter Atemproblemen und Hunger. Rund 100.000 Menschen seien bereits für den Bau vertrieben worden. Hinzu komme, dass die Pipeline quer durch einen Nationalpark führe. Damit sei die Diversität von Pflanzen und Tieren gefährdet.

Die Preisträgerin forderte vom globalen Norden als Hauptverursacher des Klimawandels mehr Konsequenzen. „Der Klimawandel geht uns alle an, wir können ihm nicht entgehen.“ Um die Folgen abzumildern, müsse auf fossile Energieträger verzichtet werden. „Es ist keine Zeit mehr, wir müssen jetzt handeln.“

Der Bremer Solidaritätspreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vom Senat der Freien Hansestadt Bremen verliehen. Die Auszeichnung soll eine Ermutigung für Einzelpersonen und Gruppen sein, die sich in besonderer Weise für die Überwindung von Ungerechtigkeit im Nord-Süd-Verhältnis und die Folgen von Kolonialismus und Rassismus sowie für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Thema der diesjährigen Ausschreibung war der menschengemachte Klimawandel als eine der zentralen ethisch-politischen Herausforderungen der Menschheit.