Klein weiterhin besorgt über antisemitische Straftaten

Erstmals ist die Zahl der erfassten antisemitischen Straftaten rückläufig, so der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein. Gleichwohl zeigte er sich besorgt über das weiterhin hohe Niveau.

Im Kampf gegen Antisemitismus: Felix Klein und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
Im Kampf gegen Antisemitismus: Felix Klein und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)Imago / epd

Trotz eines Rückgangs antisemitischer Straftaten im vergangenen Jahr sieht der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, keinen Grund zur Entwarnung. „Natürlich freue ich mich, dass erstmals seit einigen Jahren die Zahl der erfassten antisemitischen Straftaten rückläufig ist“, sagte Klein dem Redaktions-Netzwerk Deutschland. „Gleichwohl besorgen mich das weiterhin inakzeptabel hohe Niveau wie die Tatsache, dass die Gewaltdelikte auch in diesem Bereich weiter angestiegen sind.“

Zudem sei einschränkend zu berücksichtigen, dass mit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen die häufig antisemitisch konnotierten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen ebenfalls weggefallen seien, fügte Klein hinzu. „Insofern besteht kein Grund für eine Entwarnung. Wir müssen unverändert wachsam sein.“

Jahresbilanz 2022

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hatten die Jahresbilanz 2022 zur politisch motivierten Kriminalität vorgestellt. Demnach sank die Zahl antisemitischer Straftaten um knapp 13 Prozent auf 2.641 Fälle. Zugleich nahm jedoch die Zahl antisemitisch motivierter Gewaltdelikte auf 88 (2021: 64) zu. Die Gesamtzahl politisch motivierter Straftaten stieg auf einen Höchststand von 58.916 Delikten.