Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf sieht Krimis als Spiegel unserer Ängste und Sehnsüchte. Warum seine Ostfriesland-Reihe so erfolgreich ist – und weshalb echte Orte und Menschen darin eine zentrale Rolle spielen.
Bestseller-Krimi-Autor Klaus-Peter Wolf hält Kriminalliteratur für die eigentlich gesellschaftsrelevante Literatur dieser Zeit. Das sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Gute Kriminalliteratur ist für ihn keine Fotografie der Wirklichkeit, sondern ihr Röntgenbild. “Wir steigen hinab in die Abgründe der menschlichen Seele und erkennen uns vielfach selbst in unseren Nöten, Ängsten und Irrtümern. Wir spüren den Wahnsinn, der uns manchmal umgibt”, so Wolf.
Klaus-Peter Wolf ist Autor und Erfinder der Ostfriesland-Krimis. Mitte November wurde ihm vom Marktforschungsunternehmen Media Control der Premium Award als erfolgreichster Krimiautor 2024/2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz verliehen. Am 26. Januar wird sein 20. Ostfriesenkrimi mit dem Titel “Ostfriesenerbe” erscheinen.
Er erklärt sich die große Beliebtheit von Krimis damit, dass sie für die Leser klar erkennbar in der Wirklichkeit angesiedelt sind. “Wir können darin unsere Ängste bearbeiten und gleichzeitig treffen wir auf eine überprüfbare Realität”, sagte der Autor. Für ihn sind gute Kriminalromane immer in Zeit und Raum klar verortet.
Mit Blick auf seine Ostfriesland-Krimis erklärte er, jeden Baum und jedes Haus gebe es wirklich. “Jedes Stück Kuchen, das im Café gegessen wird, habe ich vorher probiert.” Darüberhinaus existierten auch viele Personen seiner Krimis in der Realität. “Sie heißen so wie im Buch, sie reden so, sie denken so. Es sind meine Freunde”, sagte Wolf. “Warum soll ich Figuren erfinden, wenn ich von so originellen Gestalten umgeben bin?”