Klassenzimmer in Louisiana müssen Zehn Gebote aushängen

Im Bundesstaat Louisiana, Teil des bibeltreuen Bible Belts der USA, begleiten die Zehn Gebote Kinder künftig auf Schritt und Tritt. Bürgerrechtler protestieren.

Die Zehn Gebote sollen in Louisiana in jedem Klassenzimmer hängen
Die Zehn Gebote sollen in Louisiana in jedem Klassenzimmer hängenImago / Imagebroker

In allen Klassenzimmern öffentlicher Schulen in Louisiana müssen künftig die biblischen Zehn Gebote aushängen. Der republikanische Gouverneur des Bundesstaates, Jeff Landry, setzte die in den USA bislang einmalige Verpflichtung per Unterschrift in Kraft, wie der Nachrichtensender CNN berichtet.

Der Gesetzentwurf 71 des Repräsentantenhauses, der im Mai von den Abgeordneten des Bundesstaates verabschiedet wurde, schreibt demnach vor, dass in jedem Klassenzimmer von Schulen, die staatliche Mittel erhalten, vom Kindergarten bis zur Universität, ein Plakat mit den Zehn Geboten in “großer, gut lesbarer Schrift” angebracht werden muss.

Gegner: Vorstoß gegen die verfassungsmäßige Trennung von Kirche und Staat

Gouverneur Landry erklärte laut CNN: “Wer Rechtsstaatlichkeit respektieren will, muss mit dem ursprünglichen Gesetz beginnen, das Moses gegeben hat. (…) Und er hat seine Gebote von Gott bekommen.”

Gegner des Gesetzentwurfs sehen darin einen Vorstoß gegen die verfassungsmäßige Trennung von Kirche und Staat. Bürgerrechtsgruppen kündigten umgehend an, das Gesetz gerichtlich anzufechten. Sie argumentieren, das Gesetz verstoße gegen Präzedenzfälle des Obersten Gerichtshofs und führe zu religiöser Nötigung von Schülern.

Die republikanische Autorin des Gesetzes und Abgeordnete Dodie Horton wies die Bedenken zurück. Sie erklärte, die Zehn Gebote seien in der Rechtsgeschichte fest verwurzelt. Das Gesetz werde einen Moralkodex in den Unterricht einbringen.