Der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Andreas Hamburg, bittet weiter um Spenden für die Menschen in der Ukraine. Die ständigen Luftangriffe raubten den Menschen die Nachtruhe, berichtete er am Dienstag nach einer Reise in Bremens Partnerstadt Odessa. Doch die kräftezehrende Zermürbungstaktik Russlands gehe nicht auf: „Die Menschen leben weiter ihren Alltag.“ Hamburg, der aus der Ukraine stammt, wurde auf seiner Reise unter anderem vom Bremer Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) begleitet.
Dazu, dass Menschen auch drei Jahre nach dem russischen Überfall noch immer Kraft schöpfen könnten, trage die Unterstützung und die Solidarität der europäischen Staaten bei. “Die moralische und politische Solidarität, aber auch die praktische Hilfe, verschafft den Menschen sicherlich einen Antrieb, weiterzumachen.”
Hamburg warb um Unterstützung für den Neubau einer Krankenstation in dem knapp 3.000 Einwohner zählenden Dorf Petrodolynske bei Odessa. Dank Spenden aus Bremen, auch von der bremischen Kirche, soll dort noch vor dem Winter eine marode Arztpraxis durch moderne Containerbauten ersetzt werden. Er appellierte an Ärztinnen und Ärzte, die ihre Praxis erneuern oder aufgeben, ihre medizinischen Geräte und Praxisausstattungen zu spenden. Benötigt werde alles, vom Anmeldetresen bis zum Zahnbehandlungsstuhl.
Aufgrund seiner Kontakte lief die Bremer Hilfe für die Ukraine Hamburg zufolge unmittelbar nach Beginn des Angriffskrieges an. Am Dienstag (26. August) ging der mittlerweile 138. Lastwagen mit Hilfsgütern aus der Hansestadt auf die Reise in die Ukraine. Unter den bisher beförderten Gütern waren Einrichtungen für Kitas, Krankenhäuser und Altenheime, die Ausstattung von Zahnarztpraxen, Röntgen- und Ultraschallgeräte, Intensivbetten, Rollstühle und Rollatoren. Auch Generatoren zur Stromerzeugung, Wärmezelte und Feldküchen wurden bereits in die Ukraine transportiert.