Kirchenparlament will Diakoninnen und Diakone stärken

Die braunschweigische Landessynode will mit einem Einstellungs- und Bindungsprogramm von 2025 bis 2030 den Berufsstand von Diakoninnen und Diakonen stärken. Auf der Grundlage früherer Synodenbeschlüsse hatten das Landeskirchenamt und die Kirchenregierung einen entsprechenden Vorschlag erarbeitet, den das Kirchenparlament am Freitag in Wolfenbüttel nach lebhafter Diskussion bei zwei Enthaltungen verabschiedete. Ein zusätzlicher Einstellungsbedarf sei bereits heute aufgrund von absehbaren Ruheständen klar erkennbar, hieß es.

Unter anderem sieht das Programm vier Projektstellen mit einer zweijährigen Befristung vor. Sie sollen in den Handlungsfeldern Familienarbeit, Seniorenarbeit, Offene Jugendarbeit, schulbezogene Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Förderung von Inklusion angesiedelt werden. Auch zwei dauerhafte Stellen für Gemeinwesenarbeit und Fundraising sollen geschaffen werden.

Diakonen und Diakoninnen könnten dabei ihre beruflichen Perspektiven neben dem Berufsfeld der Jugendarbeit stark erweitern, hieß es. So soll es für sie künftig eine Fortbildungsmöglichkeit zur Pfarrverwaltung geben. Damit könnten Interessierte in den abschließenden Jahren ihres Berufslebens eine anderweitig nicht besetzte Pfarrstelle in der Landeskirche übernehmen. Parallel könnten dann junge Diakoninnen und Diakone rekrutiert werden, um dadurch frei werdenden Stellen zu besetzen.

„Der geistliche Berufsstand der Diakoninnen und Diakone wird aufgrund des künftigen Mangels an Pfarrpersonen bei entsprechender Qualifikation voraussichtlich viel stärker als bisher auch mit Verkündigungs- und Seelsorgeaufgaben betraut werden“, heißt es in dem Papier. Nötige Fortbildungen seien im Theologischen Zentrum der Landeskirche und in Kooperation mit Ausbildungsinstituten anderer Landeskirchen sowie Hochschulen gut umsetzbar.

Das Programm sende das wichtige Signal an junge Menschen, dass sie als Diakonninnen und Diakone in der Landeskirche willkommen seien, sagte der Synodale Henning Böger. Es sei nötig, dieses Zeichen jetzt zu setzen, da die Gewinnung von gut ausgebildetem Personal perspektivisch nicht einfacher werde.