Kirchen wollen faire Lösung

Aktionstag von ACK und Erlassjahr-Initiativen beim G20-Finanzminister-Treffen

Baden-Baden – Für eine faire Lösung der Schuldenkrise vieler Länder auf der Südhalbkugel treten Kirchen und andere Nichtregierungsorganisationen ein. Am Rande des G20-FinanzministerTreffens in Baden-Baden veröffentlichten sie einen Report, nach dem immer mehr Länder in einem kritischen Ausmaß verschuldet sind.
Das G20-Treffen ist auf Einladung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in der Kurstadt. Ein wichtiges Thema ist das Verhältnis der führenden Industrie- und Schwellenländer zu den Staaten Afrikas. Bei der zweitägigen Zusammenkunft ging es vor dem Hintergrund der Pläne von US-Präsident Donald Trump auch um den Handel untereinander. Vor allem Deutschland wendet sich gegen Bestrebungen, den freien Warenaustausch durch Steuern zu erschweren.
Der Aktionstag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Erlassjahr-Initiative begann mit einer Kundgebung unmittelbar am Rande der für die Gipfelteilnehmer gesperrten Zone in der Baden-Badener Innenstadt. Dabei trugen Vertreter von 20 besonders hoch verschuldeten Staaten einen Ballon mit Helium um den Hals. Dies sollte symbolisieren, dass den Ländern die Luft abgeschnitten wird.
Zuvor hatten das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und die Erlassjahr-Initiative ihren Schuldenreport 2017 vorgestellt. Darin wird das Überschuldungsrisiko von Ländern bewertet. Laut Report gibt es einen „anhaltenden Abwärtstrend“: 116 Länder gelten als kritisch verschuldet – 33 mehr als vor zwei Jahren. Für besonders schwierig halten die Autoren der Studie die Situation auf Barbados sowie in Mosambik und Ghana. Die Nichtregierungsorganisationen verlangen die Möglichkeit fairer Insolvenzverfahren für betroffene Länder. KNA