Kirchen verurteilen wachsenden Antisemitismus

Die beiden großen Kirchen in Sachsen haben den wachsenden Antisemitismus verurteilt und Jüdinnen und Juden im Land ihre Solidarität versichert. „Wir wenden uns gegen jede Form von Antisemitismus und nehmen mit Erschrecken wahr, wie sich auf deutschen Straßen berechtigtes Verständnis für die Situation des palästinensischen Volkes mit Hass gegen unsere jüdischen Mitbürger und gegen Israel verknüpft“, heißt es in einem am Montag in Dresden veröffentlichten Wort der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Verurteilt würden auch die Angriffe auf die Integrität des Staates Israel. Mit großer Bestürzung und dem eindringlichen Ruf nach einem Ende der Gewalt der Hamas in Israel und im Nahen Osten rufe die Landeskirche zur Fürbitte für die von Terror betroffenen Menschen in Israel auf. Diese gelte auch den Opfern des Krieges im Gaza-Streifen, den „Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde missbraucht werden“.

Der Katholikenrat des Bistums Dresden-Meißen und Bischof Heinrich Timmerevers erklärten am Montag gemeinsam, „jüdisches Leben ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft – ohne Wenn und Aber. Antisemitische Ressentiments und Handlungen aller Art lehnen wir ab und widersprechen ihnen entschieden.“ Jüdinnen und Juden seien „unsere älteren Geschwister im Glauben“. Mit größter Sorge werde bereits seit längerem beobachtet, „dass der Antisemitismus in Deutschland und somit auch in unserer Region wieder zunimmt“, heißt es in der Erklärung.