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Kirchen rufen zur Teilnahme am jüdischen Themenjahr in Sachsen auf

Tacheles reden und feiern: In Sachsen startet ein Themenjahr, das jüdisches Leben sichtbarer machen will. Begegnung, Respekt und Bildung stehen im Mittelpunkt. Warum das auch aus Sicht der Kirchen wichtig ist.

Die christlichen Kirchen rufen zur regen Teilnahme am beginnenden Themenjahr “Tacheles” zur jüdischen Kultur in Sachsen auf. Es sei mehr als ein Kulturprogramm, erklärte der katholische Bischof Heinrich Timmerevers am Donnerstag in Dresden. “Es ist eine Einladung, Geschwisterlichkeit zu leben und jüdisches Leben in Sachsen zu erleben, zu bewahren und zu fördern.” Im Freistaat gibt es drei jüdische Gemeinden in Dresden, Leipzig und Chemnitz mit rund 2.700 Mitgliedern.

Der evangelische Landesbischof Tobias Bilz sprach von einem Jahr der Begegnung und Klarheit: “Gerade in Zeiten von Polarisierung und Antisemitismus setzen wir ein öffentliches Zeichen: für Respekt, Bildung, Bewahrung der Menschenwürde.” Er rief dazu auf, Veranstaltungen zu besuchen, Fragen zu stellen, Brücken zu bauen. “Lassen wir uns bereichern von jüdischer Weisheit, Kunst und Alltagskultur – zum Segen für unser Land.” Vor 100 Jahren wurde der erste sächsische Landesverband der jüdischen Gemeinden gegründet.

Die feierliche Eröffnung des Themenjahrs findet am 14. Dezember in Chemnitz statt. Dort entzünden Landesrabbiner Zsolt Balla, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Mark Dainow, die erste Kerze am Chanukka-Leuchter.

Bis zum 12. Dezember 2026 stellt das Themenjahr jüdische Geschichte, Kultur und Gegenwart in den Mittelpunkt. Unter dem Motto “Jüdisch – sächsisch – mentshlich” verbindet das Projekt Initiativen aus Kultur, Wissenschaft, Bildung, Kirchen und Zivilgesellschaft.