Kirchen in NRW beten zu Ostern für Frieden und Hoffnung

Christinnen und Christen in Nordrhein-Westfalen haben Ostern gefeiert. Vor dem Hintergrund von Kriegen und Krisen erinnerten die Bischöfe in NRW an die Hoffnung, die im Glauben an Gott liege.

Die Kirchen in Nordrhein-Westfalen haben das Osterfest erneut vor dem Hintergrund vieler Kriege und Konflikte begangen und zu Frieden aufgerufen. „Ostern ist das Fest, das Grenzen überwindet“, schreibt der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck in seiner Osterbotschaft. Aus der Feier der Auferstehung Jesu könne eine Kraft erwachsen, die helfe, das Böse zu überwinden und Kriege zu beenden. Overbeck, der auch Militärbischof der Bundeswehr ist, ergänzte: „Friede ist niemals das Ergebnis von Konventionen, sondern immer von der inneren Überzeugung, dass das Gute in den Menschen und unter den Menschen leben soll.“

Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki rief zum Einsatz für den Frieden auf. Das Osterfest fordere die Christen heraus, die Welt besser, gerechter und friedlicher zu machen, so der Kardinal laut Manuskript in seiner Predigt am Ostersonntag. „So tragen wir die Botschaft von der Auferstehung in unsere Welt, die von Angst und Resignation, von Krieg, Terror und brutaler Gewalt gezeichnet ist“, sagte Woelki. Ostern schenke Hoffnung „für eine Zukunft, die ewiges Leben, ewiges Glück bei Gott ist“.

„Hoffnung brauchen wir mehr denn je“, sagte der rheinische evangelische Präses Thorsten Latzel in seiner Osterbotschaft. Es sei seine persönliche Osterhoffnung, gemeinsam für die Liebe aufzustehen. Jesu Auferstehung gebe Menschen seit damals die Kraft dazu. „Das ist für mich persönlich der tiefste Grund meiner Hoffnung: dass ich selber aufstehen kann, um gemeinsam mit anderen Hass zu widersprechen und Liebe zu leben.“ Gott lasse Tod und Gewalt nicht das letzte Wort.

Die Botschaft von Ostern ist nach den Worten des neuen Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz kraftschenkend und ermutigend. „Der Blick auf den weiten Horizont, den uns der Auferstandene eröffnet, lässt uns aufrecht, mit Hoffnung und Entschiedenheit durch diese Welt gehen“, sagte Bentz im Paderborner Dom. Ostern bringe eine veränderte Perspektive, so Bentz laut Predigtmanuskript. Der Auferstandene gebe den „notwendigen Mut, aufrecht allem zu widerstehen, was geeignet ist, den Menschen niederzubeugen, seine Würde zu verletzen und ihn zu krümmen“, sagte Bentz.

Münsters Bischof Felix Genn sprach davon, dass der christliche Glaube an die Auferstehung der Toten angesichts der Bilder von Terror, Gewalt und Leid in den vergangenen Monaten auf eine harte Probe gestellt werde. Noch schwieriger sei offenbar der Glaube an einen persönlichen Gott, sagte Genn in seiner Predigt laut Redeskript. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vom Herbst etwa habe gezeigt, dass viele Christen sich allenfalls eine höhere Macht vorstellen könnten. Das aber sei „der Knackpunkt von Ostern: an einen persönlichen Gott zu glauben“. Dieser gründe im Vertrauen auf die Allmacht Gottes. „Gott kann wollen, dass du nicht stirbst! Das meinen wir, wenn wir sagen: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt.“