Die Kirchen in Niedersachsen haben dem neuen Papst Leo XIV. zu seiner Wahl gratuliert. Die evangelischen Kirchen betonten dabei ihre ökumenische Verbundenheit mit der katholischen Kirche. „Wir freuen uns mit allen katholischen Christinnen und Christen, dass sie einen neuen Pontifex haben“, sagte der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit aus Oldenburg, am Donnerstagabend. „Besonders denken wir an die Bistümer in Niedersachsen, mit denen wir als evangelische Kirchen eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten.“ Auch die katholischen Bischöfe in Niedersachsen sowie die niedersächsische SPD-Fraktion gratulierten Leo XIV.
Am Abend war der US-Amerikaner Robert Francis Prevost von den 133 Kardinälen in Rom zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden. Der neue Papst übernehme sein Amt in einer Zeit der weltweiten Polarisierung, kriegerischer Auseinandersetzungen und Unsicherheiten, sagte Adomeit. In seinen ersten Worten nach der Wahl habe er deutlich gemacht, wie wichtig für ihn der Einsatz für weltweiten Frieden sei.
„Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen hoffen sehr, dass das gute Miteinander mit unseren katholischen Geschwistern weiter ausgebaut wird“, betonte Adomeit. Es sei gerade jetzt wichtig, dass die christlichen Kirchen die großen Zukunftsfragen in ökumenischer Verbundenheit angingen.
Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer sagte, der neue Papst werde sich mit vollem Herzen und ganzer Kraft für die Verkündigung des Evangeliums in der Welt einsetzen: „Die ersten Sätze des neuen Papstes treffen die Herzen der Menschen und ihre tiefe Sehnsucht nach Frieden.“ Leo XIV. könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Brücken zwischen den Menschen zu bauen. Schon seine erste Rede weise darauf hin, dass er in der Spur seines Vorgängers Franziskus wichtige Schritte gehen werde. Im Bistum Hildesheim wurde der neue Papst mit Glockengeläut begrüßt.
Für das Bistum Osnabrück sagte Bischof Dominicus Meier, die weltweite Anteilnahme am Tod von Papst Franziskus und an der Wahl des neuen Papstes zeige, dass noch immer viele Menschen auf dieses Amt blickten: „Ich wünsche Papst Leo XIV. Gottes guten Geist, damit er und mit ihm die katholische Kirche in dieser Zeit die frohe Botschaft von Frieden, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit lebendig hält.“ Er freue sich, dass mit Leo XIV. erneut ein Ordensmann das Papstamt bekleide.
Die SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag erklärte, gerade in einer Zeit großer globaler Herausforderungen von sozialer Ungleichheit über den Klimawandel bis hin zu den Folgen von Krieg und Vertreibung komme der Stimme der katholischen Kirche eine wichtige Rolle zu. „Wir hoffen, dass Papst Leo XIV. wie sein Vorgänger Brücken baut: zwischen den Religionen, zwischen Arm und Reich, zwischen Tradition und Erneuerung“, sagte der kirchenpolitische Sprecher Thore Güldner.