Kirchen eröffnen Fastenaktionen

Trotz Corona wird gefastet: Mit Gottesdiensten starten die Kirchen am Wochende ihre Aktionen. Die Protestanten wollen sieben Wochen „ohne Blockaden“ leben.

Lebensfreude strahlt das Titelmotiv der Aktion "7 Wochen ohne" aus
Lebensfreude strahlt das Titelmotiv der Aktion "7 Wochen ohne" aus7 Wochen ohne

Frankfurt a.M. Mit Gottesdiensten eröffnen die Kirchen am Sonntag ihre Fastenaktionen. Unter dem Motto „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden“ ruft die evangelische Kirche dazu auf, in der Fastenzeit bis Ostern mehr Weite im Leben zu entdecken. Das bedeute in Zeiten der Corona-Pandemie, Begrenzungen im Denken und Handeln hinter sich zu lassen, sagte die frühere Münchner Regionalbischöfin und Kuratoriumsvorsitzende von „7 Wochen Ohne“, Susanne Breit-Keßler.

Das Leitwort der Misereor-Fastenaktion der katholischen Kirche lautet in diesem Jahr „Es geht! Anders.“ Im Mittelpunkt steht dabei, die eigenen Konsumgewohnheiten und ihre Auswirkungen auf ärmere Länder zu beleuchten. Der Eröffnungsgottesdienst wird am Sonntag ab 10 Uhr von der ARD live aus dem Hildesheimer Dom übertragen. Die Eröffnung von „7 Wochen Ohne“ wird in der Johanneskirche im hessischen Erbach gefeiert. Das ZDF überträgt den Gottesdienst am Sonntag ab 9 Uhr.

„Eine besondere Fastenzeit“

Der katholische Erzbischof Stefan Heße hat die Katholiken im Erzbistum Hamburg dazu aufgerufen, sich in dieser „besonderen Fastenzeit“ ihr Leben anzuschauen. Das Schreiben unter dem Motto „Sei gut zu dir, um Gottes Willen“ wird in diesen Tagen an rund 295.000 Haushalte in Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein verschickt, wie die Pressestelle des Erzbistums am Freitag mitteilte. Die Gläubigen sollten darüber nachdenken, was ihnen in der Krise Sinn und Halt gebe, schreibt Heße demnach.


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In der rund 40-tägigen Fasten- oder Passionszeit erinnern Christen an das Leiden und Sterben Jesu Christi und bereiten sich auf Ostern vor, auf die Botschaft von der Auferstehung. Der Verzicht auf Speisen und Getränke wie Fleisch und Wein oder auch auf den Fernsehkonsum gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor dem Osterfest nehmen sich viele Christinnen und Christen zudem mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen. (epd)