Kirchen erinnern an “Konziliaren Prozess” in der DDR

Zum 35. Jahrestag des sogenannten „Konziliaren Prozesses“ in der DDR laden die Kirchen in Sachsen zu einem ökumenischen Friedensgebet nach Dresden ein. Geplant sei in der Kreuzkirche zudem ein Podiumsgespräch zum Thema „Aktualität Gerechtigkeit“, teilten die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das Bistum Dresden-Meißen am Donnerstag in Dresden mit. Daran nehmen unter anderem Sachsens evangelischer Landesbischof, Tobias Bilz, und der ehemalige Außenminister der einzigen frei gewählten DDR-Regierung, Markus Meckel, teil.

Der „Konziliare Prozess“ ist eine Bezeichnung für eine weltweite Entwicklung christlicher Kirchen hin zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. In der DDR griff das Anliegen 1987 die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen auf. In Dresden und Magdeburg fanden bis 1989 insgesamt drei ökumenische Versammlungen statt. Die Treffen gelten als eine Grundlage und Anstoß der friedlichen Revolution von 1989.

Anlass der Veranstaltung in Dresden ist die Übergabe der Abschlussdokumente des Prozesses in der DDR am 30. April 1989. Die insgesamt zwölf Texte richteten sich damals an 19 Kirchenleitungen in Ostdeutschland. Meckel war Mitglied der ökumenischen Versammlungen.

Friedensgebet und Podium werden von der evangelischen und der katholischen Akademie in Kooperation mit dem evangelisch-lutherischen Kirchenbezirk Dresden-Mitte und dem Ökumenischen Informationszentrum in Dresden ausgerichtet. Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, wird das Friedensgebet leiten.