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Katholische Kirche nimmt humanitäre Hilfe in Gaza wieder auf

Mit dem zu erwartenden Ende der Kämpfe in Gaza wird auch die humanitäre Hilfe erleichtert. Diese Hoffnung äußert Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Eine erste Hilfslieferung sei bereits unterwegs.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa ruft zu Frieden im Westjordanland auf
Kardinal Pierbattista Pizzaballa ruft zu Frieden im Westjordanland aufImago / UPI Photo

Mit dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Hamas und Israel ist auch die humanitäre Hilfe der katholischen Kirche im Gazastreifen wieder aufgenommen worden. “In diesen Tagen findet eine Lieferung statt”, bestätigte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, gegenüber Journalisten.

Umsetzung von Gaza-Hilfe durch gesicherte Genehmigungen

Der italienische Franziskaner an der Spitze der lateinischen Katholiken im Heiligen Land äußerte sich zuversichtlich, dass mit einem Ende der Kampfhandlungen auch das Material für die in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Malteser International geplante Klinik eingeführt werden könne. Es lägen alle Genehmigungen vor, jedoch hätten die Kämpfe in Gaza-Stadt die Umsetzung der Pläne bisher verhindert.

Pizzaballa äußerte erneut Freude über den Abschluss des Abkommens. Man sei aber “nicht naiv” und wisse um die zahlreichen Hindernisse und Unwägbarkeiten. Es sei zu früh, über Frieden zu sprechen, für den erst die Grundlagen geschaffen werden müssten. “Doch irgendwo müssen wir anfangen.” Die Bekanntgabe des Abkommens habe neue Energie und eine neue Atmosphäre gebracht. Die Rolle der Kirche ist laut Pizzaballa neben der humanitären Hilfe, wo immer sie nötig ist, Begegnungen und Dialoge zu ermöglichen.

Gaza: Pizzaballa betont Einbeziehung der Palästinenser

Mit einer veränderten Lage in Gaza könne man sich stärker auf das von Israel besetzte Westjordanland mit seinen zahlreichen Problemen konzentrieren, so die Hoffnung Pizzaballas. Ein dauerhafter Frieden könne nur erreicht werden, wenn die Wurzeln des israelisch-palästinensischen Konflikts angegangen würden. Dabei müssten die Palästinenser dringend Teil des Plans für ihre Zukunft sein und dürften nicht ausgeschlossen werden. “Es ist an der Zeit, nicht über die Palästinenser zu sprechen, sondern mit den Palästinensern”, so der Kardinal wörtlich.