Kirche in Sachsen-Anhalt versteigert

In Hettstedt (Sachsen-Anhalt) ist eine frühere katholische Kirche versteigert worden. Die neogotische Kirche „Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria“, kurz Marienkirche, und das angrenzende Pfarrhaus seien für 149.000 Euro angeboten und für 163.000 Euro versteigert worden, teilte die Sächsische Grundstücksauktionen AG in Dresden am Mittwoch mit. Die Versteigerung dieses „besonderen Highlights“ sei am 30. August in Leipzig erfolgt.

Die 1892 erbaute Kirche wurde im Juli 2020 entwidmet. Laut Meinolf Thorak von der örtlichen Pfarrei St. Georg sei die Zahl der Katholiken vor allem seit dem Niedergang der Bergbauregion im Landkreis Mansfeld-Südharz ab den 1990er-Jahren immer weiter gesunken. Daher sei die Gemeinde in eine kleinere Kapelle im Ort umgezogen.

Für die Kirche mit rund 150 Sitzplätzen habe die Gemeinde keinen passenden Käufer gefunden. Es habe zwar viele Interessenten gegeben, aber keine passende Idee für eine Nachnutzung, etwa eine Kultur- oder Kletterkirche. Daher habe man sich entschlossen, die Kirche versteigern zu lassen. Es gebe aber Beschränkungen: So seien etwa eine Kneipe, ein Bordell oder auch eine Nutzung durch andere Religionen nicht erlaubt.

Dass eine Kirche unter den Hammer kommt, ist mittlerweile gar nicht mehr ungewöhnlich, meint Andreas Blum von der Sächsischen Grundstücksauktionen AG: „In den 2000er-Jahren gab es noch das Dogma, die Kirche verkauft nicht.“ Irgendwann seien die wirtschaftlichen Zwänge dann doch zu groß geworden. Versteigert würden etwa Friedhofskapellen, Pfarrhäuser, Gemeindezentren bis hin zu Kirchen.