Kirche in Ostdeutschland schließt AfD-Mitglieder von Ämtern aus

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz will künftig bestimmte Ämter nicht mehr an AfD-Mitglieder vergeben. Die Partei radikalisiere sich erkennbar weiter, so der Vorwurf.

AfD-Mitglieder sollen in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) künftig kein Amt als Älteste in einem Gemeindekirchenrat übernehmen dürfen. Das beschloss die in Görlitz tagende Landessynode der EKBO am Samstag. “Die Landessynode hält angesichts der erkennbaren weiteren Radikalisierung der AfD, die in ihrer Gesamtheit immer stärker menschenfeindliche Ziele verfolgt, die Mitgliedschaft oder tätige Unterstützung dieser Partei, wie bei der Wahrnehmung eines Mandats, für unvereinbar mit dem Bekenntnis zu Wort und Sakrament und der Ausrichtung des Lebens auf Jesus Christus”, so der Beschluss.

“Das bedeutet eine Unvereinbarkeit mit Ämtern und Aufgaben, beispielsweise dem Ältestenamt sowie den Ämtern im Verkündigungsdienst in unserer Landeskirche.” Hierzu zählen etwa Ämter als ehrenamtlicher Prediger oder Leiter von Jugendgruppen. “Weil wir es als Kirche so mühsam gelernt haben, sagen wir heute umso entschiedener: Demokratie und Rechtsstaat sind für uns nicht verhandelbar, und wer sie aktiv bekämpft, muss mit unserem Widerstand rechnen.”

Scharfe Kritik übten die Kirchenparlamentarier zudem an den Aussagen der russisch-orthodoxen Kirche, wonach der russische Angriffskrieg in der Ukraine ein “Heiliger Krieg” sei. Damit stelle sich die russisch-orthodoxe Kirche außerhalb des Leibes Christi. Die Parlamentarier forderten den weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen auf, Konsequenzen zu ziehen.