Kirche in Ecuador zu Vermittlung im Drogenkrieg bereit

In Ecuador stellt sich die katholische Kirche als Vermittlerin nach der jüngsten Welle von Bandengewalt zur Verfügung. Sie stelle ihre moralische Autorität in den Dienst des Landes, um mit allen Gruppen der Gesellschaft einen Dialog führen zu können, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Quitos Weihbischof David De La Torre, zu Radio Vatikan. Ziel müsse ein großes nationales Friedensabkommen sein.

Die Kirche genieße in den Brennpunkten einen hohen Stellenwert, so der Bischof. Sie sei in Ecuador „dort, wo der Staat noch nicht angekommen ist: in den Vierteln, in denen Kriminalität grassiert“. Dort sei Kirche der einzige Ort von Frieden, Begegnung und Dialog.

De La Torre sieht nicht nur die kriminellen Banden für die Eskalation der vergangenen Monate verantwortlich; er sprach von einer „Komplizenschaft sehr vieler Akteure“. Alle politischen und sozialen Kräfte müssten sich nunmehr für das Land und die Zukunft seiner Kinder und Jugendlichen einsetzen.

In den vergangenen Monaten gab es in Ecuador wiederholt Bandenkriminalität, Gewaltausbrüche in Gefängnissen und Mordanschläge auf Politiker. Zuletzt wurde sogar ein TV-Studio während einer Live-Sendung von der Mafia überfallen.