Kirche erfreut Dörfer mit 100 Kilo Speiseeis

Bei den Kirchenwahlen waren erstmals Jugendliche ab 14 Jahren wahlberechtigt. Die Gemeinden mit den meisten Jungwählern bekommen jetzt eine eiskalte Belohnung.

Fred Dickmann /epd

Göttingen/Buxtehude. Rund 100 Kilo Speiseeis werden demnächst vier Dörfer und einen Stadtteil in Niedersachsen erfreuen. Mit der Süßigkeit belohnt die hannoversche Landeskirche diejenigen Gemeinden, die bei den Kirchenwahlen am 11. März die meisten Jungwähler im Alter von 14 oder 15 Jahren an die Urnen gelockt haben, wie die evangelische Landeskirche mitteilte. 
Sieger in dem Wettbewerb wurde die Kirchengemeinde Klein Schneen bei Göttingen mit der nicht zu toppenden Quote von 100 Prozent: Dort gingen alle fünf evangelischen Teenager im Alter von 14 oder 15 Jahren zum Wählen. Auf immerhin 80 Prozent kam Eickenrode bei Peine, gefolgt von Steina im Harz mit 75 Prozent und Otternhagen bei Hannover mit 71 Prozent. Jeweils 20 Kilo der exklusiven Sorte "KircheMitEis" werden an die Gewinner zur Einführung der Kirchenvorstände im Juni versandt. 

Extra-Eis nach Buxtehude

Kleine Gemeinden auf den Dörfern mit wenigen Jugendlichen seien gegenüber den Städten statistisch gesehen durchaus im Vorteil gewesen, räumte eine Sprecherin ein. Eine Extra-Portion Eis geht deshalb an die St.-Paulus-Gemeinde in Buxtehude, die in absoluten Zahlen die meisten jungen Neuwähler verzeichnete. Dort gingen 29 Teenies zur Wahl – 171 wären wahlberechtigt gewesen.
Bei der Wahl durften in den meisten niedersächsischen Gemeinden erstmals bereits 14- oder 15-Jährige mit abstimmen – zuvor lag das Mindestalter bei 16 Jahren. In der hannoverschen Landeskirche zwischen Hann. Münden und der Nordsee konnten so rund 56.000 Jugendliche über die Zusammensetzung der Kirchenvorstände mitentscheiden. 
Insgesamt gaben bei der Wahl 15,3 Prozent aller wahlberechtigten Kirchenmitglieder ihre Stimme ab – ein Minus von 3,3 Prozentpunkten gegenüber der Kirchenwahl vor sechs Jahren. Bei den unter 16-Jährigen waren es 14,8 Prozent. (epd)