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Kinderschutzbund Niedersachsen fordert Cannabis-Abgabe über Apotheken

Der Deutsche Kinderschutzbund in Niedersachsen blickt sorgenvoll auf die geplante Freigabe von Cannabis und fordert eine ausschließlich kontrollierte Abgabe beispielsweise über Apotheken. Dadurch könne sichergestellt werden, dass nur Volljährige Zugang zu der Substanz erhielten, sagte die Landesvorsitzende Daniela Rump der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Auch lasse sich die Abgabe von gesetzlichen Höchstmengen auf diesem Weg besser sicherstellen.

„Eine Legalisierung schafft schwer zu kontrollierende Bedingungen in Bezug auf Altersbeschränkungen und Mengenbegrenzungen“, mahnte Rump. Es sei unumgänglich, hier ein besonderes Augenmerk auf den Kinder- und Jugendschutz sowie auf die Prävention zu richten. Heranwachsende müssten noch besser geschützt werden als bisher. Zudem könnten bei einer kontrollierten Abgabe mögliche Verunreinigungen leichter verhindert werden, und geschulte Fachkräfte könnten direkt am Verkaufsort Aufklärung und Prävention betreiben, sagte Rump.

Die Ampel-Koalition in Berlin hatte sich in der vergangenen Woche in der Frage der Legalisierung von Cannabis geeinigt. Ein entsprechendes Gesetz soll noch im Februar im Bundestag verabschiedet und danach vom Bundesrat bestätigt werden. Damit könnte es zum 1. April in Kraft treten. Der Gesetzentwurf sieht eine Teillegalisierung des Stoffes vor. Besitz und Konsum in kleinen Mengen sollen für Erwachsene ab 18 Jahren nicht mehr strafbar sein. Anbau und Kauf sollen ab dem 1. Juli über Vereine ermöglicht werden, um den Schwarzmarkt zurückzudrängen.