Kinderrechtler fordern Aufbruch beim Klima- und Umweltschutz

Die Kinderrechtsorganisation terre des hommes und das Kinderrechtenetzwerk National Coalition Deutschland fordern die Bundesregierung zu entschiedenem Handeln auf, um die Lebensgrundlagen von Kindern und zukünftigen Generationen weltweit zu schützen. Anlass sei die erstmalige Veröffentlichung der UN-Leitlinien zum Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt in deutscher Sprache vor, wie terre des hommes am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Leitlinien seien auf Grundlage der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen entstanden, die auch Deutschland ratifiziert habe.

Der UN-Kinderrechtsausschuss hatte im September 2023 erstmals ein eigenständiges Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt aus der Konvention abgeleitet und klargestellt: Staaten müssen umgehend und entschieden handeln, um die Erderwärmung zu begrenzen, die Umweltverschmutzung einzudämmen und das Artensterben zu stoppen. Auch aus bestehenden Kinderrechten wie dem Recht auf Leben, Überleben und Entwicklung folgten weitreichende Verpflichtungen, hieß es.

„Klimawandel und Umweltverschmutzung bedrohen die Rechte von Kindern in einer bisher nie gekannten globalen Größenordnung“, sagte terre des hommes-Sprecher Joshua Hofert. „Dem trägt der Kinderrechtsausschuss nun Rechnung und sagt klar: Wenn Staaten nicht umgehend handeln, sind sie für die Folgen verantwortlich.“ Gerade eine Industrienation wie Deutschland, die im globalen Vergleich überdurchschnittlich zur Erderwärmung beigetragen habe, müsse dieser Verantwortung gerecht werden. Terre des hommes und die National Coalition Deutschland wollen in den kommenden Wochen prüfen, inwieweit aus den Leitlinien auch Konsequenzen für konkrete politische Entscheidungen in Deutschland abgeleitet werden können.