Kinderpornografie: Priester auch kirchenrechtlich verurteilt

Ein staatliches Gericht hat einen Priester bereits verurteilt, weil er Kinderpornos besaß. Jetzt hat auch ein kirchliches Gericht eine Entscheidung getroffen.

Wegen Besitzes von Kinderpornografie hat nun auch ein kirchliches Gericht den Priester verurteilt
Wegen Besitzes von Kinderpornografie hat nun auch ein kirchliches Gericht den Priester verurteiltImago / Christian Ohde

Ein vom Dienst suspendierter katholischer Priester, der wegen Besitzes kinderpornografischer Dateien von einem staatlichen Gericht für schuldig befunden wurde, ist nun auch kirchenrechtlich verurteilt worden. Das kirchliche Gericht der Diözese Rottenburg-Stuttgart habe entschieden, dass der Priester 10.000 Euro an eine vom Bistum Osnabrück zu benennende Organisation der Jugendhilfe zahlen muss, teilte das Bistum mit. Außerdem müsse er eine begonnene Psychotherapie fortführen und geistliche Begleitung wahrnehmen.

Die Auflagen würden von den dafür vorgesehenen Gremien im Schutzprozess des Osnabrücker Bistums kontrolliert. Der Priester bleibe bis auf Weiteres von allen kirchlichen Aufgaben freigestellt, hieß es.

Amtsgericht spricht Bewährungsstrafe aus

Das Amtsgericht Osnabrück hatte den Pfarrer im Oktober 2022 zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem musste er 10.000 Euro an den Kinderschutzbund zahlen. Das Gericht befand ihn für schuldig, mehr als 6.500 kinderpornografische Dateien aus dem Internet heruntergeladen, abgespeichert und angeschaut zu haben. Der Beschuldigte hatte alle Vorwürfe eingeräumt und das Urteil akzeptiert.

Die Polizei hatte nach einem Zeugenhinweis im November 2021 bei dem Priester zahlreiche Datenträger sichergestellt. Dieser hatte daraufhin selbst den damaligen Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen informiert. Bode hatte ihn daraufhin umgehend vom Dienst suspendiert.