Kindernothilfe: Drittes Schuljahr unter Kriegsbedingungen in Ukraine

Kinder in der Ukraine werden es laut der Kindernothilfe auch im kommenden Schuljahr schwer haben, ihr Recht auf Bildung in Anspruch zu nehmen. Es sei das dritte Schuljahr unter Kriegsbedingungen, erklärte Vorstandsmitglied Carsten Montag am Mittwoch in Duisburg. In der Ukraine beginnt das Schuljahr regulär am 1. September, dem sogenannten Tag des Wissens. Der Krieg habe „massive Folgen auf die Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, betonte Montag. Zerstörte Infrastruktur, Stromausfälle und der Mangel an Fachkräften und Materialien würden die Bildungslücken bei Kindern und Jugendlichen vergrößern.

Nach Angaben der Partnerorganisation SavED sei ein Drittel der ukrainischen Schülerinnen ins Ausland geflohen, ein anderes Drittel lerne durch Online-Unterricht und nur das letzte Drittel könne noch zur Schule gehen, erklärte die Kindernothilfe. Auch viele Lehrerinnen und Lehrer seien geflüchtet. Vor allem in Mathematik und beim Lesen gebe es Defizite bei ukrainischen Kindern und Jugendlichen. „Ohne Bildung hat die Ukraine keine Zukunftsperspektive“, sagte Montag. Die Kindernothilfe und ihre Partner würden deshalb etwa mit psychosozialer Hilfe, Begegnungsangeboten und Notfallrucksäcken unterstützen.

Die 1959 gegründete Kindernothilfe ist eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa. Sie arbeitet mit Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zusammen.