Kinderinfluencer: Gallina fordert Schutz vor digitaler Kinderarbeit
Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne) möchte Minderjährige vor digitaler Kinderarbeit schützen. In sozialen Netzwerken träten zunehmend mehr Kinder und Jugendliche als Influencer auf, oft motiviert von den Eltern und zu gewerblichen Zwecken. Kinderbeschäftigung sei grundsätzlich verboten, Ausnahmen beispielsweise bei Film und Theater müssten von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, im digitalen Raum allerdings bestehe eine „Schutzlücke, weil das Jugendarbeitsschutzgesetz das digitale Zeitalter noch nicht ausreichend abbildet“, sagte Gallina. Ihre Forderung: Der Bund müsse effektive Rechtsgrundlagen schaffen, um Minderjährige im digitalen Raum vor psychischer und physischer Überforderung durch Kinderbeschäftigung zu schützen.
Mit der von Hamburg angestoßenen Initiative würden sich im Oktober die zuständigen Landesministerien beschäftigen, im Dezember werde das Thema auf der Arbeits- und Sozialministerkonferenz in Hamburg besprochen. Dabei wolle Gallina auch erreichen, dass die Rolle der Betreiber der Social-Media-Plattformen stärker in den Blick genommen wird.
Laut Verbraucherschutzbehörde beklagen sowohl der Kinderarbeitsreport 2024 von terre des hommes als auch eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks, dass bei der Darstellung von Kindern in den sozialen Medien die Kinderrechte nicht ausreichend gewahrt sind.